Die Akupunktur ist Teil der Chinesischen Medizin, mit der seit mehr als 2000 Jahren viele Krankheiten erfolgreich behandelt werden. Anders als die westliche Medizin beruht die Chinesische Medizin auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des Menschen: sie stärkt die Selbstheilungskräfte des Körpers, seine Yin- und Yang-Kräfte und seine Grundenergie Qi.
Sind Yin und Yang im Gleichgewicht, der Fluss von Qi harmonisch, ist das Tier gesund. Störungen dieses Gleichgewichts führen zu Krankheit. Durch Akupunktur kann das Gleichgewicht reguliert werden.
Die Vorteile dieser Methodik liegen in einer höheren und kontinuierlicheren Stimulation als bei der klassischen Akupunktur, bei der die Nadeln manuell stimuliert werden.
Verwendet wird die Elektroakupunktur unter anderem bei Paresen (Muskelschwächen), starken chronischen Schmerzen und schmerzhaften Zuständen, die auf manuelle Stimulation nicht reagieren sowie zur Schmerzausschaltung bei Operationen.
Nach der Erhebung der Krankengeschichte werden die Akupunkturpunkte für die Behandlung bestimmt. Sie können sich im Bereich der erkrankten Körperregion oder auch weiter entfernt vom Krankheitsgeschehen an den Vorder- und Hinterbeinen finden. Bei der Behandlung bleibt der Patient entspannt stehen.
Die Akupunkturnadel wird gesetzt und gegebenfalls durch Drehen, Heben und Senken oder durch Wärme zusätzlich stimuliert.
Bei akuter Erkrankung werden Akupunktursitzungen relativ häufig durchgeführt (bis zu einmal täglich), bei chronischer Erkrankung meist zweimal pro Woche. Eine Sitzung dauert zwischen 20 und 45 Mintuen. In der Regel sind bei akuten Erkrankungen 2 – 6 Sitzungen, bei chronischen 8 – 10 Sitzungen erforderlich.
Es gibt verschiedene Formen der Akupunktur: in der klassischen Körperakupunktur werden die Akupunkturpunkte auf den Hauptmeridianen behandelt, die über den ganzen Körper verlaufen. Bei der Ohrakupunktur projiziert sich der Körper auf Zonen und Punkte am Ohr. Bei der Triggerakupunktur werden schmerzhafte Punkte in der Muskulatur behandelt.
Nebenwirkungen treten bei korrekter Durchführung kaum auf. In manchen Fällen kann es zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Beschwerden kommen. Infektionen sind bei Verwendung von Einmalnadeln nicht zu befürchten.
Die Wirkung der Akupunktur ist in zahlreichen experimentellen Studien nachgewiesen worden. Es ist bekannt, dass die Akupunktur über Nervenbahnen auch in entfernten Körperregionen wirksam sein kann. An der Wirkung sind unter anderem Endorphine – körpereigene Opiate – beteiligt. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Schmerzlinderung. Die Akupunktur beeinflusst auch innere Organe, Schmerzen, das Immunsystem und übergreifende Organfunktionen.
Mit Akupunktur kann alles behandelt werden, was funktionell gestört ist. Selbst bei zerstörten Strukturen entfaltet Akupunktur eine nachhaltige Wirkung: bei Arthrose wird nicht der Gelenkknorpel erneuert, aber der Schmerz gelindert; bei Nervenverletzungen nicht die zerstörten Nerven wieder hergestellt, aber die erhalten gebliebenen Funktionen gestärkt.
Die internationale Gesellschaft für Veterinärakupunktur (IVAS) mit Sitz in den Vereinigten Staaten (Fort Collins, Colorado) bildet Veterinärakupunkteure auf hohem Niveau aus. Sie fordert von ihren Mitgliedern ständige Fortbildung auf dem Gebiet der Veterinärakupunktur und sichert damit den qualitativen Aspekt in der Anwendung.
Dieser Organisation sind zahlreiche nationale Organisationen angegliedert. Nebenher gibt es Ausbildungsstätten, die nicht der IVAS angegliedert sind.
Die Veterinärakupunktur ist eine Spezialausbildung.
- orthopädische Erkrankungen: Schmerzen bei degenerativen Gelenkerkrankungen z.B. bei Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogengelenksdysplasie, Osteoarthrose nach Kreuzbandrissen im Kniegelenk;
- neurologische Erkrankungen: Bandscheibenvorfall, bestimmte Nervenlähmungen, Gesichtslähmungen, Anfallserkrankungen, bestimmte Fälle beim unkoordinierten Gang;
- Hauterkrankungen: Juckreiz, entzündliche Erkrankungen, Allergien, Ekzeme, Ohrentzündungen;
- Lungenerkrankungen: akute und chronische Bronchitis, Husten, Asthma;
- Magen- und Darmerkrankungen: Magen-Darmentzündungen, Durchfall, Verstopfung, Leberstörungen;
- entzündliche Augenerkrankungen;
- immunologische Erkrankungen: Allergien;
- Gynäkologische und urologische Erkrankungen: Gebärmutterentzündung, Fruchtbarkeitsstörungen, Blasenentzündungen, Harnabsatzstörungen;
- orthopädische Erkrankungen: Schmerzen bei Gelenkerkrankungen, Rückenprobleme (in Verbindung mit Chiropraktik), Hufrehe, Hufrolle; Sehnenentzündungen;
- neurologischen Erkrankungen;
- Lungenerkrankungen: akute und chronische Bronchtitis, Husten, allergische Bronchitis, Lungenbluten;
- Magen- und Darmerkrankungen: Gastroenteritis, Durchfall, Verstopfung, Magengeschwüre;
- Gynäkologische und urologische Erkrankungen: Zyklustörungen, Gebärmutterentzündung, Fruchtbarkeitsstörungen, Blasenentzündungen, Harnabsatzstörungen, nicht abgestiegene Hoden;
- zur Immunmodulation: bei Allergien;
- Hauterkrankungen: Juckreiz,Ekzeme;
- Augenerkrankungen;
Die Auswahl der Erkrankungen stellt nur einen Auszug dar. Sollte das Krankheitsbild, das Ihr Tier betrifft nicht dabei sein, dann können Sie uns jederzeit kontaktieren und wir besprechen mit Ihnen Ihren speziellen Fall.
- Gynäkologische Erkrankungen: Fruchtbarkeitsprobleme, Stillbrünstigkeit, Gebärmutterentzündung, mangelhafte Öffnung der Geburtswege;
- Erkrankungen des Verdauungstraktes: bei Durchfall als Zusatztherapie, Dickdarmprolaps,
- Erkrankungen der Atemwege: Lungenentzündung, Bronchitis im Anschluss an akutes Stadium, wenn dieses in chronische Form überzugehen droht;
Dies stellt ebenfalls nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten der Anwendung der Akupunktur beim Rind dar.